„Wenn ich bei einem Turnier mitspiele, ist die Spannung eben weg“

„Wenn ich bei einem Turnier mitspiele, ist die Spannung eben weg“

Nicht alle Stars suchen das Rampenlicht. Manche sind scheu, meiden die Öffentlichkeit. Wenn es darum geht, Loblieder auf die eigenen Erfolge zu singen, lassen sie lieber anderen den Vortritt. So tickt auch Oliver Bastian. Nach seinem mittlerweile fünften Sieg beim Vorgabe-Wettbewerb des Dreikönigsturniers in Roden tauchte der 35-Jährige ab.

Zahlreiche Interviewanfragen, darunter von der New York Times, Al Jazeera und Beate-Uhse-TV, ignorierte der Tischtennisspieler. Der TTC Gersweiler ist deshalb besonders stolz, dass der Turniersieger für die Vereinshomepage eine Ausnahme machte – und unerwartet offen und ehrlich Rede und Antwort stand.

Oliver Bastian, sind Sie ein bescheidender Mensch?

Ich kann alles und habe unfassbar viele gute Eigenschaften. Und Bescheidenheit ist eine von ihnen.

Zu Beginn des Vorgabeturniers in Roden hat Ihnen das Geburtstagskind Dominik Erz aber erst einmal die Grenzen aufgezeigt …

Lächerlich!

Was ist lächerlich?

Nächste Frage bitte.

Ok. Sie sind mit fünf Siegen Rekordgewinner des Vorgabeturniers. Warum liegt Ihnen der Modus so?

Weil es um Vorgabe geht. Und ich nicht derjenige bin, der ich vorgebe, zu sein.

Können Sie das näher erläutern?

Melius est prevenire quam preveniri. Wissen Sie, was das heißt?

Nein.

Ich auch nicht.

Ok. Das Finale gegen den Bouser Arman Aghababa fand vor fast leeren Rängen statt. Wundert es Sie, dass sich trotz Ihres Erfolges offenbar keine Sau für Ihre Spiele interessiert?

Nein. Wenn ich bei einem Turnier mitspiele, ist die Spannung eben weg.

Dabei gab es ja genug Spektakel. Im Halbfinale gegen Christian Schworm von Saar 05 haben Sie ein paar Banden weggetreten. Sind Sie vielleicht doch nicht so selbstsicher?

Das war ein medizinischer Unfall. Ich hatte einen Krampf im Oberschenkel, weil meine Beinarbeit zu gut war.

Auch mit ihrem Outfit haben Sie auf sich aufmerksam gemacht. Das Shirt in grellem Pink war von überall in der Stadtgartenhalle zu sehen …

Das hatte keinen optischen Grund. Seit „Oops!… I Did It Again” bin ich einfach ein großer Fan ihrer Musik.

Wie man hört, schlagen Sie auch in Ihrem Club künftig einen anderen Ton an. Was wollen Sie als frisch gebackener Sportwart verändern?

Ich bin ehrlich, ich setze mich in ein gemachtes Nest. Der alte Vorstand hat alles perfekt gemacht.

Also werden Sie gar nichts tun?

Bei der Musikauswahl vor den Heimspielen werde ich intervenieren. „Layla“ sollte auf keinen Fall laufen. Dieses Lied wurde nicht ohne Grund verboten.

In der neuen Saison wollen Sie an Ihren Erfolg in Roden anknüpfen. Könnte es zum Problem werden, dass Sie in der Saarlandliga keine Vorgabe bekommen?

Lächerlich!

Nächste Frage?

Nein. Das Interview ist beendet.

Hinweis: Für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand diesen Text ernst nimmt: Die Antworten sind natürlich frei erfunden. Der Pressewart.

Returnschwäche

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