60 Jahre sind eine lange Zeit – vor allem im Sport. Seit 1964 gibt es den Tischtennisverein Gersweiler, der im kommenden Jahr ein Jubiläum feiert. Was besonders in Erinnerung bleibt, sind die sportlichen Erfolge. Und davon gab es in den vergangenen Jahren wenige. Zuletzt mussten sich die rund 90 Mitglieder an glorreiche, aber längst vergangene Tage erinnern.
Wie an die 80er-Jahre, als sowohl die Männer- als auch die Frauenmannschaft in der Regionalliga Südwest spielten und den Standort Gersweiler in der Sportart Tischtennis zu einer echten Hausnummer machten. Besonders hoch hinaus wollten die Damen, die von 1985 bis 1987 sogar in der 2. Bundesliga aufschlugen. Mit dabei waren damals Gerdi Groß, Nicole Kany-Heib, Petra Thiel-Schmitt, Andrea Schwegel und Kaija Keller, die immer noch für den TTC am Tisch steht. Seit 2002 gibt es das Team nicht mehr.
Für die Männermannschaft hingegen war die Regionalliga das höchste der Gefühle. Aus dem Aufstiegsteam von 1982 (Jörg Stolz, Volkmar Praum, Ralf Heib, Frank Schue, Hans Niederweis und Jürgen Reiser) ist nur Letzterer dem Verein erhalten geblieben. Ende der 80er-Jahre ging es zurück in die Oberliga und von da an langsam, aber stetig bergab. Nach dem Abstieg aus der Saarlandliga kurz nach der Jahrtausendwende wurde die erste Mannschaft sogar bis in die Bezirksliga durchgereicht – und entkam dem erneuten Abstieg 2016 nur hauchdünn.
Doch der Verein berappelte sich. Gestützt auf treue Eigengewächse und von außerhalb klug verstärkt, arbeitete sich das Flaggschiff des Clubs zurück. 2018 stieg das erste Team in die Landesliga auf und nur zwei Jahre später gelang – nach einer wegen Corona abgebrochenen Saison und im Zuge einer Neuordnung der Ligen – die Rückkehr in die Saarlandliga.
In der höchsten Spielklasse des Bundeslandes spielte das Sextett um Mannschaftsführer Oliver Bastian allerdings immer gegen den Abstieg – bis zu dieser Saison. Denn kurz vor der Winterpause 2023/24 grüßt die erste TTC-Männermannschaft von einem starken dritten Platz. Gersweiler hat also endlich wieder eine saarländische Spitzenmannschaft, die es sich in der Rückrunde sogar erlauben darf, erstmals seit Jahrzehnten wieder vom Aufstieg in überregionale Konkurrenzen zu träumen.
Doch von diesem sportlichen Erfolg profitiert auch der Rest des Clubs. Die zweite Mannschaft hat sich mittlerweile fest in der Liga etabliert, aus der die „Erste“ vor sieben Jahren fast abgestiegen wäre. Und das Team III schlägt sich nach seiner Neugründung 2019 in der 2. Bezirksklasse ebenfalls wacker. Wenn sich die TTC-Mitglieder also wieder einmal an Erfolgen erfreuen wollen, müssen sie künftig vielleicht nicht mehr in den Archiven danach suchen.